Dieser Post schreibe ich um euch ein bisschen was über die Schule zu erzählen, die ist nämlich ganz anders hier. Eine kleine Erklärung zum Schulsystem habe ich euch ja schon beim Post meiner ersten Schultage gegeben. Ich werde also einfach mal mit hilfe von Punkten aufschreiben was anders ist, sonst wird mein text viel zu unstrukturiert. :D weiter unten schreibe ich dann auch noch was zu meinen Fächern
- Man hat hier einfach viel mehr Freiheit und kann den Stundenplan seinen Interessen/Begabungen anpassen. Ich persönlich finde das viel besser als bei uns, wo man einfach alles nehmen muss. (Mathe und Englisch muss man hier trotzdem nehmen) Es gibt auch verschiedene Kategorien bzw. Schwierigkeitsgrade, also sogenannte "OP" Fächer, die einem dann Punkte geben wenn man ein 'schwieriges' Studium machen will. Z.B. In Englisch kann man wählen ob man OP (schwieriger) oder English Com machen will.
non-formal uniform :) |
- Schüler hier haben viel mehr Freizeit. Das liegt einerseits daran, dass die Schule nur bis 2:30 geht, aber auch weil sie hier so gut wie gar keine Hausaufgaben haben. Einmal wollte unsere Tourismis Lehrerin uns Hausaufgaben geben und dann alle so "Nein, das können Sie nicht machen, wir hatten seit der 7. Klasse keine Hausaufgaben mehr!" Fast alle gehen hier aber in ihrer freien Zeit arbeiten. Ich finde das richtig gut, denn wir (in der Schweiz) hätten nicht wirklich Zeit neben der Schule noch einen 'richtigen' Job zu haben und uns fehlt dann aber die praktische Erfahrung(Das bemängeln ja auch viele Arbeitsgeber)
- Man ist stolz seine Schuluniform zu tragen. Die year 7 waren alle ganz aufgeregt und stolz als sie am ersten schultag endlich ihre neue Uniform tragen konnten. Für die year 12s gibt es extra 'senior jerseys' (also pullover für den abschlussjahrgang) am ersten schultag bei über 30C sind dann wirklich alle in Ihren Pullovern rumgelaufen! Allgemein vermittelt die Uniform viel mehr ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und alle sind gleichgestellt (man sieht nicht wer arm/reich ist)
-Etwas zur Mode: wer 'cool' sein will trägt hohe Socken (bis zur hälfte zwischen fuss und knie, gilt auch für jungs) und eine Schleife im Haar.
-Allgemein wird hier viel mehr für Zusammengehörigkeit gemacht als für den einzelnen. Durch die verschiedenen Häuser (Learning communities) holt man Punkte für das Haus, nicht unbedingt für sich. Auch alle Freizeitaktivitäten werden in der Schule gemacht (es werden auch zahlreiche angeboten, von cheerleading und fussball über musikstunden bis hin zum Bücherclub). Es gibt dann auch Wettkämpfe gegen andere Schulen und es geht Hauptsächlich darum etwas für seine Schule zu tun. Auch gibt es viele Exkursionen auf denen man dann dir Schule gut vertreten soll. Ältere Schüler können "Tip leader" sein, also Sprechen dann an Veranstaltungen (bzw. Der wöchentlichen Parade) und sind einfach gute Vorbilder (für die Jüngeren)
- Ein weiterer Punkt der auch zu dieser Zusammengehörigkeit (und dem „Belohnungssystem“) gehört sind die „Assemblys“ die wir jeden Montag haben. Da kommt je nach dem die ganze Schule oder jede Learning Community einzeln zusammen. Neben Neuigkeiten die verkündigt werden, werden auch besondere Leistungen von Schülern geehrt. Das kann für eine gute Leistung bei einem Wettkampf (Sport), eine Verbesserung (zB sein Verhalten) oder natürlich gute schulische Leistung sein( dafür gibts aber dann noch extra eine „Academics night“ am Ende des Schuljahres.
-Es gibt hier ein super Belohnungssystem: Vivo miles. Lehrer haben eine bestimmte menge an punkten die sie verteilen können & müssen. Das kann sein für "giving it a go" (also es einfach mal versuchen), müll auflesen, sich verbessern, positive Einsellung und viiiiel mehr. Wir Schüler können dann im Internet und auf einer App unsere Punkte überprüfen und wenn man genügend hat, kann man sich damit etwas kaufen. Da gibt es z.B. kleber, schlüsselanhänger, fahrstunden, Ipads, Kopfhörer und und und... Also richtig cooles zeugs :) nur leider braucht man für die meisten ziemlcih viele Punkte
meine Vivos :D |
-der Umgang mit den lehrer ist ganz anders, viel kollegialer. Man grüsst die lehrer immer auf dem Pausenplatz und hat manchmal sogar noch ein bisschen small talk (die lehrer sind auch meistens sehr lustig drauf). In den Lehrerzimmern sieht es viel mehr aus wie in einer WG, alles liegt irgendwo herum, die Lehrer haben ihre füsse auf dem Tisch und reden über irgendetwas. Bei uns in der Schweiz ist alles schön geordnet, lehrer sorechen bestimmt nur über politische themen und sind immer sehr professionell. Hier ist der umgang einfach viel lockerer, manche lehrer teilen sich auch eine WG und im Büro von unserem Koordinator hängen an der wand anstelle von diplomen die Party slefies vom letzten wochenende :D (Malena und ich mussten uns wirklich zusammennehmen um nicht zu lachen als wir das erste mal da drinnen waren^^)
-Allgemein gilt hier: dann wenn man eigentlich da sein sollte, geht man los
-In den meisten Klassen dürfen wir Musik hören (zB in Mathe)
-Man darf die Notizen hier mit Laptops/Ipads schreiben, von der Schule bekommt man auch einen Laptop
-Das Allgemeinwissen ist hier nicht wirklich hoch. Beispiel meiner Tourismus Klasse: sie dachten London ist in Frankreich und konnten weder 5 nordamerikanische städte noch 5 europäische Hauptstädte aufzählen. In Hospitality (kochen) haben sie es nicht geschafft, ein Rezept ohne Hilfe der Lehrerin mit hälfte der Zutaten zuzubereiten (also einfach halbe Menge)
-Allgemein arbeitet man hier weniger selbständig. In Mathe haben wir selbständig aufgaben zu lösen, das war ganz neu und wird schon als wirklich selbständiges arbeiten angescahut. Die lehrer sagen hier auch immer: "an der universität wird euch dann nicht mehr immer gesagt was ihr aufschreiben müsst und was nicht" (müssen wir schon seit etwa der 9. selbst machen)
-man kann hier in der Schule auch schon Zertifikate machen, die man dann später brauchen kann
- man kann zur sogenannten "TAFE" gehen. Das ist sowas wie eine "vor-Uni" wo man während der Schulzeit hingeht (also anstatt in die Schule). Meine Garschwester macht das und kann so ihre studienzeit von 5 auf 3 Jahre reduzieren
-es gibt auch online Kurse/fernunterricht kurse die man belegen kann (z.b. Fremdsprachen), die auch während der schulzeit sind. Man hat hier einfach viel mehr möglichkeiten schon etwas für seine (berufliche) Zukunft zu machen und sich auf Themen zu spezialideren. Auch während den Stunden macht man viel mehr praktisches
-Müll wird hier einfach auf den Boden geworfen, obwohl es überall Mülleimer hat
die Schulbusse |
-es gibt Schulbusse in alle umliegenden Orte
-in manchen klassen gibt es zusätzlich zum lehrer noch ein "teacher's aid", also so was wie ein zusätzlicher Lehrer der denjenigen mit Lernschwierigkeiten hilft
-Nach der Schule wird (von den Lehrern & gratis) Nachhilfe angeboten
-Vorträge dürfen meistens zu Hause auf Video aufgenommen und dann dem Lehrer abgegeben werden
-Die Lehrer müssen die Assignments die sie bewerten noch irgendwo einreichen damit überprüft werden kann ob sie nicht zu streng/zu lieb bewerten.
Soo ich denke es gäbe sogar noch mehr unterscheide, mir fällt nur gerade keinermehr ein. Ich bin übrigens gerade in Early Childhood und habe nichts zu tun, also beginne ich mit diesem Blog :D nun zu meinen Fächern
Englisch
Das ist obligatorisch und man kann zwischen zwei 'Schwierigkeitsstufen' auswählen. Man kann es eigentlich mit dem Deutschunterricht bei uns vergleichen (aber einfacher und lockerer). In diesem Term haben wir zuerst über Australien und typisch australische Dinge gelernt. Dann haben wir den Film 'Australia' geschaut. Dazu mussten wir dann eine Rede schreiben, wieso er 'unser' Land an einem Internationalen Film Festival gut vertreten würde. Dafür haben wir auch ziemlich viel Zeit während der Stunde bekommen und dann auch die Vorträge (je 3-5 Minuten) angehört.
Mathe
Auch das ist obligatorisch und es gibt verschiedene Schwierigkeitsstufen. Dazu gibt es auch gar nicht so viel zu sagen, es ist ziemlich ähnlich wir bei uns. Die Aufgaben sind einfach viel einfacher, also Aufgaben die bei uns die Leichtesten sind und quasi 'gratis Punkte' im Test sind hier fast die schwersten.
Early Childhood
Das kann ein bisschen mit Pädagogik bei uns verglichen werden, nur ist es hier viel praktischer ausgelegt und bezieht sich hauptsächlich auf die Entwicklung von Kindern zwischen 0 und 5. am Anfang haben wir über grob und fein Motorik gelernt und dazu Bilder mit unserer nicht dominanten Hand gemalt, hüpfkästchen auf den pausenplatz gezeichnet und selbst Knete herestellt. Dann haben wir mit underem Assignment begonnen, das wir während den Stunden schreiben. Wir müssen ein Dokument vom Staat über Kindergärten/Krippen etc. in eine Brief an Eltern verfassen, also das ganze 'vereinfachen'. Wir haben jetzt auch mit einem "Scrapbook" angefangen wo wir drinn zeichen, malen, kleben. Wir werden wahrscheinlich auch bald zu Besuch in Kindergärten und so gehen und ein Fest für Kinder veranstalten. Un kennt ihr diese puppen die wie babys programmiert sind, sie schreien und die man füttern, wickeln und so. Die haben wir hier und können sie ausleihen wenn wir wollen :D
Film&Tv
Hier haben wir zuerst über die Grundlagen gelernt, also Kamera Winkel/Einstellungen..., film sprache (kann man das so sagen? In english "Film language"), codes&conventions und verschiedene Genres. All das haben wir dann immer mit Hilfe von Filmen die wir geschaut haben besprochen. Wir beginnen haben jetzt auch mit unserem 'Assignment' begonnen. Wir müssen dafür einen Audio Kommentar als Regisseur zu einer Szene aufnehmen und dann die szene "analysieren". Manchmal kommt es mir wie im deutsch bei uns vor (mit dem interpretieren/analysieren) nur dass es hier Filme anstatt Bücher sind und das für mich mehr sinn macht.
Hospitlity
hospitality snacks |
Hier geht es ums kochen. Manchmal machen wir ein bisschen Theorie, also zB über Hygiene, was Gastgewerbe genau ist usw. Wir planen auch die nächsten Kochstunden, suchen Rezepte, machen "Workplans" und einmal degustierten wir Käse :) Und dann kochen wir natürlich :D wir haben schon schokoladen cookies gemacht, frühlingsrollen, eistee, kleine snacks, aprikosen und sultana biskuits, "picnic pillows" &&& Was mich aber echt nervt ist meine Klasse, denn die sind wie fünft Klässler und können einfach nie still sein. So braucht die Lehrerin dann immer 30Minuten um etwas kurzes vor dem kochen zu erklären und es kam auch schon vor dass wir dann keine Zeit mehr zum kochen hatten oder in der Mitte abbrechen und das nächste mal weitermachen müssen :(
Tourismus
Hier lernen wir über Tourismus (Haha wer hätte das gedacht ;D) Also einmal musstsen wir zB "Kunden Emails" beantworten, also einen Tagesteip in Paris suchen, auf Reklamationen antworten und so weiter. Einmal mussten wir auch verschieden Unterkünfte(also Hotel, Motel, Ferienwohnung...) in Melbourne suchen und vergleichen. Oft erzählt auch einfach die Lehrerin eine ganze Stunde lang von ihren Reisen :D find ich aber ganz spannend :) ach und auch hier schreiben wir ein assignment, das wir bis am Montag einreichen müssen. Wir müssen Tourismus Artikel finden und sie dann zusammenfassen, sagen ob sie einen guten oder schlechten Einfluss auf Tourismus haben und wieso sie geschrieben wurden.
Ich habe glaube ich das Wort "Assignments" ziemlich viel benutzt :D also das sind so wie Berichte (oder Halt Reden, dieser Regisseur Kommentar in Film&tv usw.) die wir schreiben müssen. Das ist dann auch meisten die einzige Note die man in einem Fach pro Term hat. Wir haben also in allen Fächern ein Assignment
geschrieben (Auch Mathe, nicht so Lustig seine vorgehensweise bei Mathematik Aufgaben auf Englisch zu erklären)
Also zusammengefasst kann ich sagen ich finde das australische Schulsystem besser als unseres. Es ist wahrscheinlich nicht gleich akademisch aber dafür hat man Freude am lernen und kann sich auf einige wenige Fächer konzentrieren. Auch der "School Spirit" ist ganz anders und es gibt keine Einstufungen (also nicht so wie bei uns Sek/Real und nur die "gescheiten" dürfen ans Gymnasium) hier kann und darf so ziemlich jeder die High School abschliessen. Man kann sich ja sozusagen auch selbst einstufen und es sich leichter/schwerer machen je nachdem welche Fächer man wählt. Auch kann man schon praktische Erfahrungen sammeln (durch Arbeiten) und der Unterricht ist praxisorientierter. Man kann sich für die Schule engagieren und hat einfach viel mehr Möglichkeiten, man wird individueller behandelt und es besteht nicht so ein enormer Druck/Stress wie bei uns. Manchmal vermisse ich hier aber auch die konzentrierte Arbeitsstimmung wie wir sie in der Schweiz meist haben :D
Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick geben und wie immer: meldet euch einfach bei Fragen :)
Maxie
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