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Sachertorte |
Und nun folgt mein Blogpost zu Wien, wo ich in der letzten April Woche war, also die erste Woche nach den Frühlingsferien. Diese Woche ist an unserer Schule immer eine sogenannte "Sonderwoche", also mit speziellem Programm. Dieses Jahr hatten wir unsere "Schwerpunktfachwoche", wo wir mit unserem Schwerpunktfach (meines ist PPP: Psychologie, Pädagogik, Philosophie) verreist sind.
Gestartet sind wir im Sonntagabend, es ging im 6er Couchette mit dem Nachtzug nach Wien. Der Abend im Zug war Dank eines DVD Players, den meine Kollegin mitgenommen hat sehr gemütlich, die Nacht jedoch ungemütlich und kalt, richtig gut schlafen konnte eigentlich keiner.
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Heldenplatz |
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Vor dem Café Griensteidl |
Am frühen
Montag Morgen sind wir dann an unserem Ziel angekommen. Als erstes ging es zu unserer Jugendherberge um die Koffer abzustellen, dann ging es gleich weiter zum ersten Programmpunkt: ein Spaziergang über den Helden- und Michaelerplatz. Unser Philo Lehrer gab uns eine kleine Führung und schon hier merkte ich, wie sehr mir Wien gefällt, vor allem die Bauart der Gebäude (ähnlich wie in Paris). Zur Stärkung ging es dann zum Frühstück ins bekannte "Café Griensteidl", hier gingen früher besonders häufig Künstler, Literaten und Politiker ein und aus. Weiter ging es dann zum Parlamentsgebäude wo wir eine Führung hatten. Als letzter Programmpunkt ging es weiter zum Museumsquartier, genauer gesagt ins Museum Leopold (Kunstmuseum)für eine weitere Führung. Das Programm war am frühen Nachmittag fertig, wir hatten also den Rest des Tages frei. Meine Freundinnen und ich gingen uns zuerst etwas zum Mittagessen kaufen und zwar im Spar, wo wir überrascht waren wie edel angerichtet, aber doch billig es hier ist. Wir nahmen dann die U-Bahn zum Schloss Schönbrunn, wo wir uns eine Weile umsahen. Dann ging es wieder zurück ins Stadtzentrum und weiter zum Hundertwasserhaus. Hier blieben wir nicht all zu lange, danach gingen wir zum Abschluss des Tages ins Vapiano zum Abendessen.
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Hundertwasserhaus |
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Abendessen |
Am
Dienstag ging es am Morgen für eine Führung ins Spitalkomplex Spiegelgrund. Während dem zweiten Weltkrieg waren hier als geisteskrank eingestufte Kinder und Jugendliche untergebracht. Es herrschten schreckliche Umstände, sie wurden gequält und misshandelt, 772 Kinder wurden so ermordet. Heute steht dort das "Otto-Wagner-Spital". Folgend ein Text aus unserem Wien Reiseführer:
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Otto-Wagner-Kirche auf dem Areal |
"Die Vefolgung von nationalsozialistischen Verbrechen fand nach 1945 vor dem Volksgericht statt. Mehrere Personen aus der Anstalt "Am Spiegelgrund" wurden wegen "vollbrachten Meuchelmordes" und "begangener Quälerei und Misshandlung" angeklagt. Von den über 90 angestellten Personen wurden nur wenige vor Gericht gestellt. Nicht die Tötung der Kinder, sondern der weitere Missbrauch der Opfer unter dem Deckmantel der wissenschaftlichen Forschung bis in die 1970er-Jahre wurde später aufgedeckt. In einem Keller der Pathologie der Heil- und Pflegeanstalt "Am Steinhof" wurden die sterblichen Überreste wie Köpfe oder Gehirne von über 400 Kindern für Forschungszwecke aufbewahrt"
Über den Mittag hatten wir einige Stunden frei; wir gingen zum Döneressen in die Stadt und gingen noch kurz zu "Tiger", ein Laden mit allerlei nützlichen Haushaltssachen.
Am Nachmittag hatten wir ein Treffen mit einem Zeitzeugen der Spiegelgrund-Verbrechern. Ein Mann, der selbst schreckliche Jahre im Spiegelgrund verbringen musste, jedoch überlebte und uns über seine schlimmen Erfahrungen berichtete. Es war sehr berührend und traurig, wie er uns das alles erzählt hat. Anschliessend ging es weiter zu einem Referat über Viktor E. Frankl, ein bekannter Psychotherapeut und Begründer der "Logotherapie" (nicht zu verwechseln mit Logopädie). Der Vortrag war spannend und am Ende gab es eine grosse Diskussion, da sich einige aus der Klasse überhaupt nicht mit seiner Theorie identifizieren konnten.
Nach einem mit eher ernsten und traurigen Themen gefülltem Tag, suchten wir noch etwas zum Abendessen und entschieden uns für Asiatisch. Einmal wieder wurden wir von den billigen Preisen überrascht: 6 Sushi für 2.50€ (bei uns zahlt man dafür mindestens 8 Chf) und 4 Frühlingsrollen (oder so) auch für 2.50€.
Mittwochs ging es am Morgen in kleinen Gruppen eine Schule besuchen, die man selbst auswählen konnte. Für mich ging es in die "Lernwerkstatt Kreativschule Regenbogen". Die Philosphie dieser Schule ist nicht für die Schule sondern fürs Leben zu lernen, Ganzheitliches Lernen also mit Kopf-, Herz- und Handarbeit sowie soziales Lernen, vernetztes Denken und Kreativität. Die Schule hat gesamt nur etwa 30 SchülerInnen von der 1. bis zur 4. Klasse. Es war ein sehr familiäres Umfeld und die Kinder haben uns gezeigt was sie alles so machen, somit hatten wir einen sehr guten Einblick in ihren Schulalltag und uns allen hat die Schule sowie die Idee dahinter sehr gefallen.
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Hard Rock Café |
Zum Mittagessen gingen wir ins Hard Rock Café, wo wir gratis einen leckeren und riesigen Eisbecher bekommen haben! :) *__* Am Nachmittag ging es weiter zum Karl-Marx-Hof, wo wir wieder eine Führung hatten. Wir hatten dann noch etwas Freizeit bis zum Abendprogramm, das hiess für uns Shoppen und zwei Freundinnen und Ich gingen wieder zu Vapianos Abendessen, da wir nicht mehr viel Zeit übrig hatten. Danach haben wir leider eine U-Bahn verpasst weshalb wir zum Treffpunkt rennen mussten. Am Abend hatten wir nämlich ein Programm, und zwar gingen wir ins Burgtheater ein Stück schauen.
Am
Donnerstag Morgen hatten wir eine Führung von unserem Philosohpie Lehrer. Wir schauten uns die Universität an, den Judenplatz und das Lessing-Denkmal, dann ging es zum Josephsplatz und in die Nationalbibliothek und als letzter Stopp noch zum Haus Wittgenstein (das war ein berühmter Philoshoph, heute ist sein Haus eine Botschaft). Den Nachmittag hatten wir wieder zur freien Verfügung. Wir gingen zuerst zum Wiener Prater und auch wenn ich auf keine Bahn ging, war es cool einmal da gewesen zu sein. Eine Freundin und ich sind dann noch weiter zum Schloss Belvedere, was mir auch richtig gut gefallen hat. Wir hatten dann noch ein wenig Zeit und so gingen wir noch zu Starbucks und McDonalds, da unsere Füsse vom vielen Laufen langsam weh taten :D Auch einen Coiffeur haben wir gesucht, jedoch ohne Erfolg. Als Abschluss ging es dann noch mit der ganzen Klasse Abendessen (sonst assen wir am Mittag&Abend immer selbständig und in kleinen Gruppen)
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Zentralfriedhof |
Am
Freitag war schon unser letzter Tag in Wien. Zum Start ging es ins Sigmund-Freud-Museum (den solltet ihr wohl alle kennen ;)) und danach hatten wir eine etwas alternative, aber sehr lustige Stadtführung. Da wir nichts besseres fanden, ging es dann fürs Mittagessen zum dritten Mal zu Vapiano. Wir haben angefangen, das total zu mögen da es so billig aber schön und sehr lecker war (Eine Portion Pasta oder eine Pizza Margherita kostete 6.90€!!). Später haben wir dann herausgefunden dass es in Bern eigentlich schon fast ein halbes Jahr auch ein Vapiano gibt, jedoch kam die Enttäuschung gerade nach: Eine Pizza kostet hier fast das Dreifache! :(
Item, am Nachmittag gab es noch einen letzten Programmpunkt und zwar den Zentralfriedhof. Der ist so gross, dass er sogar eine eigene Buslinie hat! Vor allem der alte jüdische Teil war sehr schön und eindrücklich. Wir hatten dann noch einige Zeit frei, weshalb meine Freundin und ich uns die Haare schneiden gingen. Am Abend besammelten wir uns alle wieder bei der Jugendherberge und von da aus ging es los zum Bahnhof und mit dem Nachtzug wieder zurück in die Schweiz, wo wir Samstagmorgen wieder ankamen.
Insgesamt waren es für mich sehr schöne Tage in Wien, eine Stadt die mir unglaublich gut gefällt, wunderschöne Architektur, sauber, übersichtlich, vieles ist sehr billig und nette (deutschsprechende ;)) Leute. Eine Reise mit der Schule ist immer etwas anders als wenn man Privat verreist, wir schauten vielleicht nicht die berühmtesten Sehenswürdigkeiten an, dafür bekamen wir auch Einblicke in Orte, die man Privat nicht besuchen würde und dazu spannende Führungen. Und Freizeit hatten wir ja auch noch, um anderes wichtiges anschauen zu gehen :)
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